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Das Märchen vom Laptop und vom Palmtop

 

Es waren einmal zwei gute Freunde. Der eine hieß Fred Feuerstein, der andere Barny Geröllheimer. Eines schönen Tages wollte sich jeder von den beiden einen tragbaren Computer kaufen. Fred war der festen Überzeugung, dass er stets den gesamten Speicherinhalt seines Dinosaurier-Desktop-Computers aus der Firma mit sich herumschleppen müsse und kaufte sich deshalb einen Laptop. Dieser hatte viele hundert Megabytes Speicherkapazität und so konnte Fred neben seinen Daten aus der Firma problemlos auch noch die immensen Datenmengen, die bei seiner Tätigkeit als Funkamateur anfielen, im Gerät unterbringen.

Leider war der Schlepptop mit einer Masse von über 2000 Gramm nicht gerade ein Leichtgewicht und auch die Abmessungen von 290 x 225 x 55 mm lagen etwas über Hosentaschenformat. Das alles wäre im wahrsten Sinne des Wortes noch zu ertragen gewesen, da Fred sowieso immer ein schickes Lederköfferchen mit sich herumtrug, in welches der Laptop zusammen mit dem unverzichtbaren Netzteil gerade noch hineinpasste, unerträglich war dagegen der saurierstarke Appetit des Gerätes auf Elektronen. Kaum hatte es sich Fred auf der Terrasse seiner Zweitvilla in St. Moritz oder im Salon seiner Privatjacht gemütlich gemacht, schon musste er nach seinem Butler klingeln und sich das 5 Newton schwere Netzteil bringen lassen, da bereits nach kurzer Betriebsdauer der eingebaute Akku wieder leer war. Auch am Strand von Malibu hielt der Energiespeicher nicht lange durch und Fred musste nach der Rückkehr in seine Suite im Hilton von L.A. die halbe Nacht mit brummendem Schädel und einem knalligen Sonnenbrand die unvollendeten Bestellungen für Elektronikbauteile fertigschreiben.

Barny war im Gegensatz zu Fred der Ansicht, dass es völlig ausreichen würde, wenn man im tragbaren Computer jeweils nur die gerade benötigten Daten gespeichert hätte. Die übrigen Datenmassen wären ja im Desktop zu Hause gut und sicher aufgehoben. Aus diesem Grund kaufte sich Barny einen Palmtop. Dieser passte mit seinen bescheidenen Abmessungen von 0,165 x 0,085 x 0,022 m problemlos in Barny´s Hosentasche, die hierbei wegen der geringen Masse von 0,2 kg nicht einmal sonderlich ausgebeult wurde. Das Gerätchen hatte zwar "nur" eine Speicherkapazität von 1024 Kilobytes, dafür konnte es aber mit zwei klitzekleinen Mignon-Batterien viele, viele Wochen lang betrieben werden. So konnte Barny sowohl auf der Terrasse seines Gartenhäuschens als auch an Bord seines gelben Schlauchbootes stundenlange Notenberechnungen durchführen, ohne sich über die Stromversorgung irgendwelche Gedanken zu machen. Auch bei leichtem Nieselregen am Baggersee in der Nähe von Tübingen arbeitete das Gerät unter einem Regenschirm absolut störungsfrei, sodass Barny bei der Rückkehr in die Jugendherberge sein Arbeitspensum schon bewältigt hatte.

So lebten beide (mehr oder weniger) glücklich und zufrieden und wenn sie nicht gestorben sind, dann diskutieren sie heute noch über tragbare Computer und warten darauf, dass endlich ein Computer auf den Markt kommt, der einerseits in eine Streichholzschachtel passt, andererseits aber eine Tastatur in Schreibmaschinengröße und ein Display im DIN-A-4-Format eingebaut hat.

 

P.S.: Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind selbstverständlich rein zufällig !!!

 

( Diese Story wurde im Original mit dem Psion Serie 3a geschrieben )